Coaching – Das eigene „wozu“ finden
Der typische Ablauf eines Coaching-Mandats kann je nach den Bedürfnissen des Klienten und dem Schwerpunkt des Coachings variieren.
Hier ist jedoch eine allgemeine Beschreibung:
1. Anfangsgespräch und Bedarfsanalyse:
Das Coaching beginnt in der Regel mit einem Anfangsgespräch. Dabei werden Ihre Erwartungen, Ziele und Bedürfnisse besprochen.
2. Zielsetzung:
Basierend auf den Ergebnissen des Anfangsgesprächs legen wir gemeinsam konkrete Ziele für das Coaching fest. Diese Ziele dienen als Leitfaden für den gesamten Coaching-Prozess und helfen dabei, den Fortschritt zu verfolgen.
3. Diagnostik und Analyse:
In dieser Phase geht es darum, tiefergehende Einblicke in Ihre Situation zu gewinnen. Dies kann durch Gespräche, Fragebögen oder andere Methoden erfolgen. In den allermeisten Fällen sind die wirklichen Themen nicht diejenigen, die Sie vielleicht auf den ersten Blick identifiziert haben. Wenn Sie wirkliche Veränderung wollen, dann werden wir nicht umher kommen das eine oder andere vielleicht auch unangenehme Thema gemeinsam ans Licht zu holen.
4. Entwicklung von Strategien
und Maßnahmen:
Basierend auf der Diagnosearbeit entwickeln wir gemeinsam konkrete Strategien und Maßnahmen, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
5. Umsetzung und Begleitung:
In dieser Phase, wenn Sie es wünschen, setzten Sie die vereinbarten Maßnahmen um, während ich dabei unterstütze und begleitete. Die Verantwortung für die Umsetzung liegt allerdings bei Ihnen.
6. Abschluss und Ausblick:
Am Ende des Coaching-Mandats erfolgt eine Abschlussreflexion, in der Sie Ihre Erfahrungen reflektieren und den erreichten Fortschritt würdigen, ein ganz wichtiger Schritt.
Dieser Ablauf dient natürlich nur als Leitfaden und kann je nach Bedarf und Situation angepasst werden. Wichtig ist, dass jeder Coaching-Prozess auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele des Klienten, also auf Sie, zugeschnitten ist.
Als ausgebildeter individualpsychologischer und existenzanalytischer Coach stütze ich mich in meinem Ansatz auf die Individualpsychologie von Alfred Adler.
Alfred Adlers Individualpsychologie ist ein bedeutender Ansatz innerhalb der Psychologie, der den Menschen als unteilbare Einheit betrachtet. Adler betont, dass das Verhalten eines Menschen nicht in getrennte Teile wie Triebe oder Instinkte zerlegt werden kann, sondern dass der Mensch als Ganzes betrachtet werden muss. Ein zentrales Element seiner Theorie ist die soziale Bezogenheit des Menschen. Adler sieht den Menschen als von Natur aus soziales Wesen, das danach strebt, sich in eine Gemeinschaft einzufügen. Er spricht von einem „Gemeinschaftsgefühl“, das als grundlegende menschliche Motivation verstanden werden kann.
Im Gegensatz zu anderen psychologischen Theorien, die das Verhalten durch vergangene Erfahrungen erklären, argumentiert Adler, dass Menschen zielgerichtet handeln. Ihr Verhalten wird durch ihre Zukunftspläne und -ziele motiviert, oft ohne dass sie sich dieser Ziele bewusst sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der sogenannte „fiktive Finalismus“, der besagt, dass Menschen sich nach idealisierten und oft unerreichbaren Zielen richten, die ihr Handeln leiten.
Adler führt auch das Konzept der Minderwertigkeitsgefühle ein, das jeder Mensch in unterschiedlichem Maße erlebt. Der Drang, diese Gefühle zu überwinden, treibt Menschen an, nach Überlegenheit und Erfolg zu streben. Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens einen individuellen Lebensstil, ein einzigartiges Muster von Überzeugungen, Zielen und Verhaltensweisen, das sich in der Kindheit formt und das gesamte Leben beeinflusst. Dabei betont Adler die kreative Selbstgestaltung, die Fähigkeit des Individuums, sein Leben aktiv zu formen und seine Persönlichkeit zu entwickeln.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Adlers Theorie ist die Familienkonstellation. Die Position eines Kindes in der Geschwisterreihe, wie etwa Erstgeborener, Zweitgeborener oder Einzelkind, beeinflusst die Entwicklung seines Lebensstils und seiner Persönlichkeit maßgeblich. Insgesamt legt Adlers Ansatz einen starken Fokus auf die soziale Dimension des menschlichen Lebens und die Bedeutung individueller Zielsetzungen und Überzeugungen. Er hebt die aktive Rolle des Einzelnen bei der Gestaltung seines Lebens hervor und sieht psychische Gesundheit als das Ergebnis eines harmonischen Gemeinschaftsgefühls und der erfolgreichen Bewältigung von Minderwertigkeitsgefühlen.